Hingehen, schauen, fragen, handeln!
So kann die Haltung der Unternehmen beschrieben werden, deren Engagement am 28. Februar von Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel vorgestellt wurde. Herr von Dassel zeigte sich beeindruckt, welche positiven Beispiele mit welch unterschiedlichen Ansätzen in Berlin bereits von Unternehmerseite gelebt werden. Als Beispiel für Aktivitäten des Bezirksamts nannte er das Vorhaben, Jugendliche aus Brennpunktschulen in bezahlte Praktika bei lokalen Unternehmen zu vermitteln. Auf Anfragen aus dem Forum versicherte er: „Kommen Sie zu uns mit konkreten Plänen und wir werden einen Weg finden, um Sie zu unterstützen.“
Bürgerschaftliches Engagement als unternehmerische Tugend gewinnt an Bedeutung, berichtete Antje Meyer, die als ehrenamtliche CSR-Sprecherin der IHK tätig ist. Gesellschaftliche Beiträge nutzen Know-how und Material und beziehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ein. Der Einsatz für Mensch und Natur überschreitet Unternehmensgrenzen und löst sich oft von der kühlen Berechnung der Marketing-Strategen.
Auch die Ausgestaltung des Arbeitsplatzes beeinflusst die Unternehmenskultur und ist Anreiz für den Nachwuchs, weiß Gudrun Laufer, die Beauftragte für Innovation und Technologie im Bildungs- und Technologiezentrum (BIT) der Handwerkskammer Berlin. Die Beraterin für Personal- und Organisationsentwicklung in Handwerksbetrieben kennt vielversprechende lokale und interne Ansätze im CSR Bereich „Arbeitsplatz“.
Die Wall GmbH möchte der Stadt etwas zurückgeben. So begründet Frauke Bank, Leiterin der Unternehmenskommunikation, das langjährige Engagement. Nicht nur weithin sichtbar, sondern auch in kleinen, feinen Projekten wie „rechenfix und wortgewandt“, das Kinder in Deutsch und Mathematik unterstützt. Arbeitsformen und Kulturen kennen lernen können die Kinder dann bei der Betriebsführung, wo die unterschiedlichen Ausbildungsberufe gezeigt werden. Mit kostenloser Werbung für Organisationen weist Wall auf Problemlagen und Hilfsmöglichkeiten hin und konnte so viele Betroffene dazu bewegen, sich der Berliner Opferhilfe e.V. anzuvertrauen.
Ute Weißgerber-Knop schätzt den direkten Kontakt zum lokalen Umfeld. „Fragen und machen!“ ist ihr Credo und die Ergebnisse „tun uns gut, menschlich und dem Unternehmen.“ Mit Werbung, Geld und handfester Hilfe der Angestellten unterstützt der Weißgerber Lesezirkel Jugendclubs, soziale und kulturelle Projekte und die Ronald McDonald Kinderhilfe im Wedding. „Wir fragen immer, was wird gebraucht, wie können wir mit unseren Produkten Gutes tun und freuen uns immer wieder, wie ein kleiner Einsatz tolle Ergebnisse und leuchtende Augen bringt.“
Die Produkte der Oktoberdruck AG sind so umweltfreundlich wie nur möglich hergestellt. „Das liegt uns in der DNA“ beschreibt die langjährige Geschäftsführerin Martina Fuchs-Buschbeck die Motive bei Oktoberdruck. Dort wird Arbeit auch als Bildung betrachtet, die Menschen wachsen im Betrieb. Der Aufwand für den Umweltschutz wird nicht durch Umsatzsteigerung bewertet, sondern durch den ökologischen Zugewinn. Denn drucken ist niemals umweltfreundlich, höchstens schadensminimiert. Weswegen manchmal auch die Frage ist: Müssen wir überhaupt drucken? „Denn alles, was man in Masse tut, wirkt sich irgendwo aus.“